Die Abweichungen

Die Abweichungen scheinen auf den ersten Blick nicht gravierend. Wo in der Küche sonst der Kühlschrank thront, steht im Modell der Wohnung ein Ticketautomat. Und der Aktenschrank steht in Wirklichkeit in einem anderen Zimmer. Im Modell der Wohnung der Familie Kaindl hingegen, und da wird es gravierender, sind zwei Kinder zu sehen, dabei haben die Kaindls nur eines. Die Modelle sind Teil einer Kunstaktion der Putzhilfe Jennifer Jassem. Sie hat bei den Familien gearbeitet, deren Wohnungen genau studiert, en miniature nachgebaut und feine »Abweichungen« eingebaut. Nach Beendigung ihrer Kunstaktion hat sich Jennifer Jassem in ihrer Besenkammer das Leben genommen.  

Nun werden die Modelle in einer Kunstgalerie der Öffentlichkeit präsentiert, was für die betroffenen Familien von Stolz bis Unbehagen die ganze Bandbreite an Emotionen auslöst. Der Anblick ihrer privaten Räume in der Öffentlichkeit, die kleinen Abweichungen darin, die auf Unausgesprochenes, Verborgenes anspielen, paralysieren die Abgebildeten und führen die Familien, eine Art Schicksalsgemeinschaft, in extreme emotionale Zustände. 

Vorstellungen

24./25./26. Februar und 3./4./5. März 
Bau 3

Dornacherstrasse 192, 4053 Basel 

Mitwirkende

Regie: Maude von Giese und Christof Hofer
Projektleitung: Vera Sollberger, Varsha Narayanan, Sophie Irion
Bühne: Maude von Giese
Kostüme und Bühnenbildassistenz: Cheryl Joliat
Schauspiel: Laura Hagen, Sophie Irion, Johannes Lienhard, Varsha Narayanan, Naomi Pedrioli, Vera Sollberger, Tamea Wissmann

Licht & Ton: Lukas Neuenschwander & Cathrin Dux
Musik: Tamea Wissmann
Grafik: Jakob Lienhard 

 

Universität Basel